Schlicht ergreifend: Die neue Suzuki SV 650

Schlicht ergreifend

Die Suzuki SV 650 kehrt wieder zu klassischen, eleganten Formen zurück und erfreut mit weniger Gewicht und mehr Leistung. Sie ist eines der Motorräder, das wirklich jeder mag, der sie einmal gefahren ist, egal ob Anfänger oder Experte, weil sie so herrlich problemlos ist

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  • iga
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Köln, 1. Dezember 2015 – Die SV 650 war für Suzuki in Europa jahrelang eines der wichtigsten und in großen Stückzahlen verkauftes Motorrad. Das Mittelklasse-V2-Bike war in seinen einfachen Formen hübsch anzusehen, günstig zu erwerben und erwies sich obendrein als zuverlässig. Dann kam Suzuki auf die grandiose Idee, den Zweizylinder in merkwürdig rundliche Formen zu packen und die Marketing-Abteilung taufte sie in „Gladius“ um. Der emotionale Name sollte wohl besser zum avantgardistischen Design passen als das schlichte Kürzel. Nun kehrt Suzuki nicht nur zur alten Namensgebung SV 650 zurück, sondern auch zum traditionellen Stil, was sicher viele Fans des bewährten und beliebten Suzuki-Zweizylinders freuen wird. Tatsächlich präsentiert sich der Jahrgang 2016 schlicht, aber ergreifend.

Kunstvoll nüchtern

Keine futuristischen Design-Experimente mehr, sondern die Kunst der nüchternen Formensprache. Die SV 650 wirkt wieder ehrlicher, schlanker und gerader deshalb auch attraktiver als die Vorgängerin. Die einzelnen Komponenten sind klar zueinander abgegrenzt und gehen nicht mehr derartig fließend ineinander über, dass man kaum sagen könnte, wo sie anfangen und aufhören. Der Gitterrohrrahmen aus Stahl blieb erhalten, wurde jedoch filigraner. Ohne die geschwungene Kühlerverkleidung kann der Blick sich ungestört am Zweizylinder erfreuen. Darüber nun wieder ein klassischer Rundscheinwerfer, anstatt des merkwürdigen Klumpens, der an der Gladius unbedingt organisch wirken wollte. Das Heck der SV 650 präsentiert sich kurz und knackig. Für die Beifahrerfußrasten braucht man keinen massiven Ausleger so dick wie ein Unterarm, zwei normale, kurze Rohre reichen völlig aus. Auch der Auspuff-Endtopf weist nun wieder eine ganz normale Form auf, auch wenn er wegen der UNECE-R 41.04 (besser bekannt als Euro4-Norm) ziemlich voluminös ausfällt, aber das ist ein Problem, mit dem alle Motorräder ab 2016 zu kämpfen haben.

Schlanker und kräftiger

Wenn man die alte und neue 650er optisch vergleicht, glaubt man sofort, dass die SV glatte acht Kilogramm weniger wiegt als die Gladius. Sie bringt vollgetankt nur noch 197 Kilogramm auf die Waage, im Motorradbau ist das für ein Modell der 200-Kilo-Gewichtsklasse beachtlich.